Luppenau

....Ostern in Luppenau
SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - Mai 2010
Autor: Ilja Bakkal

Donnerstag 19.00 Uhr, Schlossplatz Löpitz. Die Teilnehmer des Fackelzuges, darunter viele Kinder und Jugendliche, versammelten sich vor einer Kulisse, die durch Gerüste und Bautätigkeit gekennzeichnet ist. Sicherlich nicht das romantischste Ambiente, aber man nimmt es eher zufrieden und stolz hin. Genau vor einem Jahr hatte die Ortsbürgermeisterin den baldigen Beginn der Arbeiten an Schloss und Feuerwehrgerätehaus angekündigt. Wenn wir am 1. Juli den 60. Jahrestag von Luppenau feierlich begehen werden, dürfte das Gerüst am Schloss gefallen sein und auch die Einweihung des Gerätehauses stattfinden können.


Fotos: Ilja Bakkal (--> klick)

Die Prozession folgte der üblichen Strecke und bog dann rechts ab auf die Osterwiese. Hier wurde sie an drei einsitzigen Häuschen vorbeigeführt, türkis mit weißen Dächern, sonnenhell angestrahlt von 2000 Watt am Mast der Feuerwehr. Farben des Sommers, das Meer, die Wolken am blauen Himmel. Was für eine Idee, die noch leblose Vegetation derart mit Buntem zu schmücken! Und tut es nicht auch gut, wenn man erkennt, dass alles seine bürokratische Ordnung hat und die Sorge des Gesetzgebers um das leibliche Wohl der Bürger wirklich umfassend ist.


Fotos: Ilja Bakkal (--> klick)
Der große Reisighaufen entzündete sich wie von selbst und bildete später einen Ableger für die Kleinen. Die Feuerwehr besetzte Grill und Zapfhahn. Der Generator brummte, das Feuer knisterte, man traf Freunde Nachbarn, Bekannte, auch aus den umliegenden Dörfern, und unterhielt sich: „…es sind etwas weniger als im letzten Jahr…ein bisschen Musik wäre auch ganz nett…darf ich dir ein Bier mitbringen…ach ist das Feuer wieder schön aber nicht so groß wie sonst…gut, dass es so leise ist, man hört die Geräusche der Nacht...steht nicht Philipp dort hinten, der ist doch in Australien…hier, ich habe dir eine Wurst mitgebracht…“ Plötzlich knallte es in die Besinnlichkeit hinein, der Himmel erhellte sich erst zaghaft, nach einigen Übungen des Feuerwerkers wurden die Phosphorbilder furioser, „oh“ und „ah“ und schon verpufft. Wenn’s gefällt vergeht die Zeit schnell. Irgendwann war das letzte Glas getrunken, die Asche glomm nur noch, man hakte sich ein und ging nach haus.

Das Ostereiersuchen fand am Montag um 10 Uhr statt. Es sollen außergewöhnlich viele Eier versteckt worden sein, die jedoch dem Ansturm einer Riesenschar Kinder und vor allem Enkelkinder nur wenige Minuten standhalten konnten. Ich sah noch den letzten Knaben mit seinen Eltern und dem obligatorischen Körbchen in Richtung Sandberg ziehen. Er zeigte mir stolz fünf-sechs Eier, was bestätigt, dass die außergewöhnliche Kürze der Aktion wirklich nur auf die Findigkeit des Luppenauer Nachwuchses zurückzuführen war.
Danken wir allen, die geholfen, gezündelt, gezapft, gegrillt, versteckt, und die Bürokratie erledigt haben!

I.Bakkal