Luppenau

   Weihnachtsfeier der Senioren in Löpitz am 2. Dezember 2016

SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - Dezember 2016   - Ilja Bakkal-   
Es gibt Standards: Das vorzeitige Erscheinen zum Kaffeetrinken um einen geeigneten Platz zu finden, die Ansprache der Ortsbürgermeisterin, Sepps Brühkunst und die Gastgeber von Robert Schneider bis Rainer Stahlberg, Zeit für Gespräche zwischen den Programmpunkten, dem Abendessen und dem letzten Bier. Was haben wir nicht alles erlebt: Mehrere Auftritte des Schladebacher Männerchors, die Marktfrau Regine aus Landsberg, die lebensbedrohliche Lachanfälle provozierte,  Schnickenfittich und Kawatzke, die sich sehr lustig fanden, und immer wieder die Tanzgruppe Meuschau. Zunehmend eroberten die Dorfkinder den Saal und die Herzen mit akrobatischem Tanz, Gesang, Schauspiel und Gedichten. Seit 2013 hebt Pfarrerin Antje Böhme mit Stimmgewalt und Piano, gemeinsam mit dem Staatskapellhornisten  Peter Zimmermann, in dessen neuerdings hochglänzendem Instrument sich der frisch renovierte Saal spiegelte, die Kultur des weihnachtlichen Musizierens.


Im selben Jahr konnten Sie über die neurophysiologischen Grundlagen der Freude an Auftritten unser Kinder lesen. Genau das ist der Punkt. Es ist damit zu rechnen, dass die jungen Künstler erwachsen werden. Im Dezember 2016 begrüßten wir 5 zauberhafte junge Damen, die wie üblich, mit Ramona Karnstedt ihr Programm eingeübt hatten, zwischen ihnen Lucas Schneider, 6 Jahre alt. Er sang, pfiff und tanzte „Stiefelpolka in der Pfütze“. Seht Euch die Gesichter des Publikums an, das Leuchten in den Augen, wie sie ehrlich begeistert lachen und klatschen (www.luppenau.de)!  So oft erlebt man das nicht. Kommt bitte im nächsten Jahr wieder und im übernächsten…
Vielen Dank für diesen Programmpunkt!

Danach gab es einige Worte über den Herbst des Lebens und Bilder zur Einstimmung. Edith Uhlmann hatte den Vortrag unter Auflagen gestattet – nicht so frech, deinen Humor versteht nicht jeder und höchstens 45 Minuten, länger kann man sich nicht konzentrieren. Plötzlich fiel ein Tropfen in die Luppe, bildete Kreise und die ganze Mannschaft begab sich auf eine mehrjährige Expedition zu Quelle und Mündung, bereiste die Gewässer, die in einer Beziehung zu dem traurigen, landschaftsprägenden Fluss stehen, standen oder stehen sollten: Bach, Floßgraben, Zschampert, Wallendorfer und Raßnitzer See, Weiße Elster, Saale, Elbe bis hinter Tangermünde, mit dem Schaufelradschlepper über den Saale-Elster-Kanal nach Leipzig und zurück.
Auf dem Hirschhügel gab es eine Unterbrechung. Sie wissen, dass dort ein Kreuz steht, regelmäßig ökumenische Gottesdienste stattfinden und Tamarisken wachsen. Welche Bedeutung diese Pflanze beim Auszug der Israeliten aus Ägypten im Jahre 1312 v.Chr. hatte, berichtete der Kurier. Aus gegebenem Anlass wurde der Senior Dieter Zimmermann belehrt, dass man sich von einem solchen Gipfel, der gewissermaßen direkt mit dem Himmel kommuniziert, nicht herunterstürzen und die Knochen zerschmettern soll, wenn man nun schon einmal mit Mühe oben angelangt war. Ihm wurde ein Foto in voller Blütenpracht mit Passepartout und eine Sammlung der zu diesem Thema im Kurier erschienenen Artikel überreicht.


Es konnte nicht unbemerkt bleiben, dass sich der Vortrag auch auf die vom Arbeitskreis Döllnitz herausgegebenen Augenblicke-Büchern bezog.  Die Schirmherrin vieler gelungener Seniorenweihnachtsfeiern erhielt einen  Kalender mit Bildern aus diesen drei Bänden. Der Applaus für die Ortsbürgermeisterin kam prompt, war ausreichend laut und sehr warmherzig.
Ich darf mich bei allen Anwesenden für die aktive, konzentrierte und humorvolle Expeditionsteilnahme bedanken.
Ein saftiger Schweinebraten mit Rotkraut und Klößen aus der Küche des Schlosses entschädigte für die Entbehrungen.

Bleiben Sie gesund, fallen Sie bitte nicht vom Hirschhügel, alles Gute für 2017,

.

Ilja Bakkal